Steffen Göpel Leipzig:Medienstadt Leipzig

Leipzig hatte den Ruf der Buchstadt Nummer eins und sie trug den Titel „Weltstadt des Druckgewerbes“. 1650 wurde hier die erste Tageszeitung der Welt gedruckt. Große Verlage wie Brockhaus, Reclam oder der Inselverlag hatten in Leipzig ihren Sitz. Aufgrund ihrer Bedeutung als Messe- und Handelsstadt war Leipzig gleichfalls Zentrum des buchhändlerischen Geschäftsverkehrs; im Zuge dessen wurde hier 1912 die Deutsche Bücherei, eine der drei größten deutschen Bibliotheken, gegründet. Das Ansehen als Buchstadt verlor Leipzig nach der Zerstörung der Verlagshäuser im Zweiten Weltkrieg. Jetzt ist Leipzig wieder dabei, etwa durch die internationale, alljährlich stattfindende Leipziger Buchmesse und das Lesefestival „Leipzig liest“ sowie durch mehr als 100 kleine Imperien des Buchhandels zu einer blühenden Buchlandschaft zu werden.
Leipzig hat es geschafft mit der Zeit zu gehen und baut gerade ein neues Standbein im Bereich Medien, Kommunikation und IT auf. Schon jetzt ist Leipzig – neben Berlin – der zweitwichtigste Standort der ostdeutschen Medienbranche. Die Entwicklung zur Medienstadt wird durch zahlreiche Studiengänge an unterschiedlichen Fakultäten vorangetrieben. Auf dem ehemaligen Gelände des alten Schlachthofes der Stadt ist die „media city leipzig“ entstanden, eines der modernsten Medienzentren Europas und damit ein idealer Standort für Medien- und Eventproduktionen aller Art sowie ein Zugpferd für andere Unternehmen der Branche. Neben dem Fernseh- und Verwaltungszentrum des MDR haben sich 70 Firmen auf ca. 13.000 m² niedergelassen. Hier entstehen bekannte Fernsehproduktionen und -serien wie zum Beispiel „SOKO-Leipzig“, „In aller Freundschaft“ oder „Lexi-TV“. Als Medienstadt ist Leipzig derzeit die Nummer vier in Deutschland.