Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Menschen

Der Darmstädter Pflege- und Sozialdienst e. V. feiert 50. Geburtstag – Eine der größten Sozialeinrichtungen in Darmstadt und Umgebung – Wegweisende Projekte: „Blaue Damen“, Altenhort, Seniorenberatung, Sozialstation

Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Menschen

Anne Franz, Vorsitzende des Darmstädter Pflege- und Sozialdienstes e. V.

Mit einem Fest für die 160 Mitglieder und Mitarbeiter sowie zahlreiche geladene Gäste hat der Darmstädter Pflege- und Sozialdienst e. V. am Dienstag, 9. September, im Darmstädter Justus-Liebig-Haus sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der Verein, der seinen Sitz in der Hügelstraße 47 hat, zählt zu den größten Sozialeinrichtungen Darmstadts und der Umgebung. Seine Kernaufgabe sieht er darin, kranke und alte Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu betreuen und zu pflegen.

Die angestellten Krankenschwestern und Altenpflegerinnen kommen zu den Klienten ins Haus. Dort helfen sie beim Waschen und Anziehen, erneuern Verbände, geben Spritzen und haben ein offenes Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schützlinge. Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins ist der Dienst der sogenannten „Blauen Damen“, sozial engagierte Frauen, die ehrenamtlich im Klinikum Darmstadt eingesetzt sind. Die Blauen Damen unterstützen die Krankenhausmitarbeiter durch Stations- und Labordienste, helfen in der zentralen Notaufnahme und in der Elektivambulanz (Betreuung vor und nach Operationen) und geben Auskunft an den Infopoints des Klinikums.

Eng mit dem Hausfrauenbund verbunden
Der Darmstädter Pflege- und Sozialdienst unterhält enge Beziehungen zum Hausfrauenbund Darmstadt, aus dem er hervorgegangen ist. Seine Jubiläumsgeschichte beginnt am 30. Juli 1964. An diesem Tag wurde das „Sozialwerk des Hausfrauenbundes“ gegründet, unter dem der 1985 in „Darmstädter Pflege- und Sozialdienst“ umbenannte Verein zunächst tätig war. Martha Welker wurde die erste Geschäftsführerin des Vereins, ihre Schwester Erna Machwirth übernahm den Vorsitz. Bereits zwei Jahre später begannen die ersten Blauen Damen ihren Dienst in den städtischen Kliniken. 1974 erhielt der Verein die Anerkennung des hessischen Sozialministeriums als Altenberatungsstelle.

Modellprojekt „Altenhort“
24 Jahre lang, von 1978 bis 2002, hatte Martha Welkers Nachfolgerin Anne Franz die Geschäftsführung inne. In ihre Zeit fallen weitere wegweisende Projekte. Modellcharakter hatte der Altenhort, eine 1986 in der Hügelstraße eingerichtete Tagesbetreuung für verwirrte ältere Menschen. Neben sinnvoller Freizeitbeschäftigung für die Betreuten galt das Angebot vor allem auch der Entlastung der Angehörigen. Sozialarbeiter aus Polen, Israel und Frankreich interessierten sich dafür. Aus baulichen Gründen – die Decke war zu niedrig, und es fehlte eine zweite Toilette – musste der Altenhort nach zehn Jahren zum Leidwesen des Vorstands geschlossen werden.

1985 erhielt der Verein von der stadtnahen Wohnungsbaugesellschaft Bauverein den Zuschlag für den Betrieb der Sozialstation in der Seniorenwohnanlage am Schwarzen Weg. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Bauverein besteht in den Projekt „Sophia“, einer sozialen Seniorenbetreuung, an der sich der Pflege- und Sozialdienst beteiligt.

Sorge um die „große Pflege“
Seine größte Ausdehnung mit rund 300 Mitgliedern und Mitarbeitern erreichte der Verein in den Neunzigerjahren, als Angehörige für ihre pflegebedürftigen Partner oder Eltern 24-Stunden-Pflegen bestellten. Mehrere Mitarbeiterinnen kümmerten sich damals im Schichtdienst um einen Pflegebedürftigen. Als jedoch preisgünstigere, wenngleich damals noch illegale Konkurrenz aus Osteuropa in den Markt drängte, ging die Nachfrage nach der sogenannten „großen Pflege“ dramatisch zurück. Damals bangte der Verein um seine Zukunft – zu Unrecht, wie man heute sieht.

Einsatz in ganz Südhessen
2002 übernahm Wolfgang Franz die Geschäftsführung von seiner Mutter Anne Franz, die in den Vorstand wechselte, wo sie bis heute das Amt der 1. Vorsitzenden innehat. Ein Jahr später dehnte der Verein die Familienpflege auf ganz Südhessen aus, 2004 wurde ein Qualitätsbeauftragter eingestellt.

Um seine Zukunft macht sich der Verein heute keine Sorgen mehr. Obwohl es mittlerweile rund 20 Pflegedienste in Darmstadt gibt, ist die Nachfrage nach hauswirtschaftlichen und pflegerischen Dienstleistungen größer als das Angebot – und wächst. „Wir haben Mühe, alle Anfragen zu erfüllen“, sagt Anne Franz. Das Problem: Es gibt nicht genug Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt. Vorstand und Geschäftsführung kämpfen um eine höhere Wertschätzung des Pflegeberufs, der ihrer Meinung nach nicht den gebührenden Stellenwert in der Gesellschaft genießt. Was Anne Franz antreibt, formuliert sie in einem Satz: „Ich bin eine Verfechterin des Lebens in Eigenverantwortung in den eigenen vier Wänden. Solange das die Menschen wollen, werden wir es mit qualifizierten Pflegekräften ermöglichen.“

Würdigung in Grußworten
Zum Jubiläum hat der Verein eine Festschrift herausgegeben, deren Grußworte sein Wirken würdigen. Dr. Wolfgang Werner, Vorstandsvorsitzender des freien Wohlfahrtsverbandes der Paritätische Hessen, bezeichnet Anne Franz als „Grande Dame der sozialen Arbeit in Hessen“. Weiter sagt Dr. Werner: „Wir sind stolz und froh, eine so erfolgreiche Organisation unter unserem Dach zu haben, als eine von 800 Mitgliedsorganisationen aus allen Bereichen der sozialen Arbeit.“ Anne Franz, langjährige Landesvorsitzende des Paritätischen, war seine Vorgängerin.

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch dankt in seinem Grußwort „für fünf Jahrzehnte im Dienst der Menschen“. Für Klinikdezernent Andre Schellenberg ist „die Hilfe und Unterstützung der Blauen Damen … aus dem Klinikalltag nicht mehr wegzudenken“. Sozialdezernentin Barbara Akdeniz schreibt: „Als in Darmstadt alteingesessener, in Familientradition geführter Pflege- und Sozialdienst sind Sie in unserer Pflegelandschaft ein wichtiger und qualitativ hervorragender Bestandteil … in der Hilfe und Pflege zu Hause und der Familienpflege.“ Die Vorsitzende des Hausfrauenbundes Darmstadt, Ursula Weßling, bestätigt in ihrem Grußwort: „Dem Slogan des Darmstädter Pflege- und Sozialdienstes, „Bei uns sind Sie in guten Händen“, können wir voll und ganz zustimmen.“

Festakt und Festrede
Beim Festakt der Jubiläumsfeier ging der Blick nicht nur zurück auf die vergangenen 50 Jahre, sondern auch nach vorn. Günter Woltering, Geschäftsführer des Paritätischen Hessen, widmete sich dem Thema „Wachsende Altersarmut – Herausforderung für die sozialen Sicherungssysteme“. Der Darmstädter Pflege- und Sozialdienst ist für die Herausforderung gewappnet. Wolfgang Franz: „Wir werden weiterhin das tun, was wir immer getan haben, nämlich schauen, was die Menschen brauchen, und danach unser Angebot ausrichten.“

Der Darmstädter Pflege- und Sozialdienst e. V. ist spezialisiert auf ambulante Dienste rund um die Versorgung alter und kranker Menschen sowie Menschen in einer Notlage.

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