Wie Sportverbände Integrität fördern können

Integrität verlangt in erster Linie eine entsprechende Haltung der Verantwortlichen. Dies gilt im Sport wie in der gesamten Gesellschaft.

Wie Sportverbände Integrität fördern können

Stuttgarter Sportgespräch 2015 zum Thema Organisation von Sportverbänden und Integrität

Aber auch die Organisationsstruktur eines Sportverbandes kann Integrität unterstützen oder gefährden, so ein wesentliches Ergebnis des elften Stuttgarter Sportgesprächs. Der Basler Strafrechtler Professor Dr. Mark Pieth, langjähriger Präsident der OECD-Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Korruption im internationalen Geschäftsverkehr, hob das Spannungsfeld zwischen Milliardenumsätzen und antiquierter Organisation der internationalen Sportverbände am Beispiel des Weltfußballverbandes FIFA hervor: Die Organisation der FIFA gleiche dem, was man in der Schweiz gemeinhin als „Hühnerlizüchterverein“ bezeichne. Auf die Diskrepanz zwischen inhaltlichem „Big Business“ und den Organisationsstrukturen wie bei einem „Obst- und Gartenbauverein“ hatten im Vorfeld des Sportgesprächs auch Marius Breucker, Christoph Wüterich und Tobias Schall in einem Debattenbeitrag in der Stuttgarter Zeitung hingewiesen.

In den überkommenen Strukturen habe sich – mit den Worten Professor Pieths – ein „Patronage-Netzwerk“ entwickelt, das letztlich so funktioniere, dass „die Leute, die für sie stimmen sollen, unverhältnismäßig viel Geld bekommen“. Christoph Wüterich war in seinem Impulsreferat auch auf diesen Aspekt eingegangen: „Die internationalen Sportverbände funktionieren häufig nach dem Prinzip des „do ut des“, also: ich gebe, damit du gibst“. Dies werde überwiegend nicht als verwerflich angesehen, da internationale Sportverbände keinen bestimmten organisatorischen Standards verpflichtet seien.

Professor Pieth verwies darauf, dass die Schweiz als Sitzstaat von rund 60 internationalen Sportverbänden durchaus die Möglichkeit hätte, eine andere, transparentere Organisationsform zu erzwingen: Die derzeit geltende Steuerbefreiung für „non-profit organisations“ könnte der Staat an bestimmte Voraussetzungen knüpfen und diese überwachen. Dies sei aber, so Pieth weiter, wegen der Angst vor Abwanderung der Sportverbände derzeit nicht gewollt. „Die Schweiz neigt dazu, als Piratenstaat zu agieren“, sagte Pieth augenzwinkernd.

Die heute in der Wirtschaft tätige, ehemalige Nationalspielerin Katja Kraus bestätigte die Bedeutung professioneller Strukturen im Sport: Zwar werde teilweise das Engagement von Unternehmen etwa für Fußballvereine kritisiert, doch führe dies auch zu einer Niveausteigerung im Management, das letztlich der Sache zugute komme und Integritätsstandards fördere. Der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages Reinhard Grindel verwies in seiner Funktion als DFB-Schatzmeister darauf, dass der Deutsche Fußball-Bund auf eine transparente und gerechte Verteilung der eingenommenen Gelder achte. Dies sei beispielhaft anhand der Einnahmen nach Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014 zu sehen.

Zu dem von den Stuttgarter Anwälten Marius Breucker und Christoph Wüterich 2007 ins Leben gerufenen Stuttgarter Sportgespräch kommen alljährlich zahlreiche Vordenker und Entscheidungsträger aus Sport und Gesellschaft zusammen. Man versuche, so Marius Breucker, Jahr für Jahr „dem Anspruch gerecht zu werden, grundlegende, über den Tag hinausreichende Fragen an der Schnittstelle zwischen Sport und Gesellschaft zu diskutieren und Impulse für Lösungen zu geben.“ Das Stuttgarter Sportgespräch wurde in Medienberichten als „Kleiner Thinktank des deutschen Sports“ und – zuletzt von der Stuttgarter Zeitung – als „eines der führenden deutschen sportpolitischen Foren“ eingeordnet.

Weitere Informationen zum Stuttgarter Sportgespräch (http://www.stuttgarter-sportgespraech.de/sportgespraech.htm) und zum Thema “ Wie Sportverbände Integrität fördern können (https://mariusbreucker.wordpress.com/2015/02/19/antiquierte-organisationsformen-gefahrden-integritat-von-sportverbanden/) “ sind auf:

zu finden.

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